Während normale Streifenhörnchen schon ein erhöhtes Maß an Aufwand bei der Innenhaltung verbuchen, setzen die Baumstreifenhörnchen noch eins drauf und legen die Latte höher.

Hier sollen die wichtigsten Bedingungen aufgezeigt werden, damit sich die Baumis wohl fühlen und im neuen Zuhause zufrieden und entspannt richtig alt werden können.

Es wird hierbei zwischen der Haltung in der Wohnung und der Haltung draußen, beispielsweise im Garten, unterschieden.

zwei BaumstreifenhörnchenEs gibt einiges zu beachten wenn man sich Baumstreifenhörnchen zu Hause halten möchte.
Sehr wichtig dabei ist, die wesentlichen Anforderungen eines Baumstreifenhörnchens zu beachten und zu versuchen, diese so gut wie möglich zu erfüllen.

Der häufigste Fehler, den ein Streifihalter macht, ist anfangs einen zu kleinen Käfig zu kaufen. Schnell fällt auf, dass das agile Tier mehr Platz baucht und man kauft einen größeren Käfig, der sich nicht selten ebenfalls als zu klein erweist, bis man sich letztendlich nach vielen hundert Euro Investition dann endlich zufrieden geben kann.

Als Grundlage ist ein ausreichend großer Käfig unabdinglich! Im Fachgeschäft sind größere Volieren sehr teuer. Es ist also eine Überlegung wert, ob man sich nicht lieber selbst eine Voliere baut, die man dann passend auf die Wohnsituation abstimmen kann.

Hier ist es also wirklich ratsam, sich einen Bauplan für ein möglichst großes Streifenheim zu überlegen und dieses vor Anschafftung des Tieres fertig zu stellen und komplett einzurichten.

Die Maße wirken auf viele Ersthalter ersteinmal etwas befremdlich, aber das Reich für zwei solcher Tiere sollte mindestens 2 m hoch, 1 m tief und 2 m breit sein. Und auch dann ist noch so viel Zeit wie möglich für häufigen Freilauf im Zimmer einzuplanen.

Insgesamt gestaltet sich die Innenhaltung von Baumstreifenhörnchen eher problematisch. Viele Halter in unserem Forum berichten von plötzlichen Erkrankungen und Todesfällen ihrer Tiere. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, aber die Vermutung steht im Raum, dass das Problem bei der Innenhaltung das fehlende Sonnenlicht ist. Auch wenn die Sonne in das Zimmer scheint wo die Hörnchen gehalten werden, wird es dennoch durch die Glasscheibe gefiltert und die nötige UV-Strahlung kommt nicht mehr beim Hörnchen an. Hierdurch kann ein Vitaminmangel entstehen, der die Tiere krank macht und letztendlich sterben lässt.

Man sollte beim Vorhaben Baumstreifenhörnchen im Haus zu halten also eine entsprechende Beleuchtungsanlage mit einplanen. Aufgrund mangelnder Erfahrung können wir hierzu allerdings keine Tipps abgeben.

Das ist auch der Grund dafür, dass wir bei Baumstreifenhörnchen für Außenhaltung plädieren - dort stellt sich eine solche Problematik nicht.

Man kann den Baumstreifenhörnchen eine Buddelkiste zur Verfügung stellen, aber sie wird wohl in den meisten Fällen von den Tieren ignoriert werden.

Viele Baumihalter aus unserem Forum haben zumindest einmal probiert, ob ihre Tiere Gefallen an der Buddelkiste finden, aber das war selten von Erfolg gekrönt. Die kleinen Swinnis betraten die Kiste, um nach Fressbarem zu suchen, aber ansonsten wurde sie gekonnt ignoriert.

Für den Fall, dass man es dennoch versuchen möchte:

Man kann große (ab 30 cm Durchmesser) Tongefäße verwenden oder beispielsweise Katzenklos aus Kunststoff (hierbei ist größte Vorsicht geboten - wenn die Baumis den Kunststoff anknabbern und verschlucken, kann es zu einem Darmverschluß oder Verletzungen durch scharfe Splitter kommen).

Befüllt wird das Gefäß z.B. mit kleintiergeeignetem Torf (z.B. von der Firma Düsovit). Ob die Erde kleintiergeeignet ist steht auf der Verpackung. Häufig sind zusätzlich Bilder von Tieren mit aufgedruckt.

Man kann auch Ziegel aus Kokosfasersubstrat aus der Terraristikabteilung kaufen, die mit Wasser aufgequollen werden. Aus einem Ziegel werden etwa 9 Liter Kokosfaser"erde".

Material Erdbad Kokosfasterziegel für das Erdbad Kokosfaserziegel wird in Wasser eingeweicht Ziegel für das Erdbad quillt auf Kokosfaserziegel nach ein paar Minuten Quellzeit Kokosfasererde wird durchgemengt noch feste Stückchen werden zerdrückt fertiges Erdbad

Verwendet man Kokosfasersubstrat, ist es wichtig, dass man es anfangs täglich umrührt, um Schimmelbildung zu vermeiden. Wenn es frisch zubereitet ist, ist das Substrat sehr feucht und fängt sehr schnell an zu schimmeln.

 

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Baumis brauchen diese Steine, um eventuelle Mängel in ihrem Salz- und Mineralienhaushalt auszugleichen.

Wenn die Baumstreifenhörnchen an der menschlichen Hand lecken oder knabbern ist das beispielsweise ein mögliches Zeichen für eine Mangelerscheinung.

Baumstreifenhörnchen an der SepiaschaleEs werden nicht immer alle Steine angenommen - man sollte verschiedene Firmen durchprobieren sollte das Horn die vorhandenen Steine ablehnen.
Es kann natürlich auch einfach der Fall sein, dass kein Mangel besteht und der Stein deswegen ignoriert wird. In diesem Fall ist soweit alles in Ordnung. Sollte das Hörnchen also keine deutlichen Anzeichen zeigen, ist der Stein schlicht überflüssig.

Die Steine sind vierteljährlich zu wechseln.

Natürlich muss man auch hier eine gewisse Vorsicht walten lassen. Es gibt Baumis, die diese Streine exzessiv nutzen und sich damit gesundheitlich eher schaden als fördern. Diese Problematik ist aber eigentlich nur bei Salzlecksteinen bekannt. Zumindest ist uns noch nicht berichtet worden, dass ein Horn mal versucht hat, den kompletten Mineralstein zu verspeisen. Beim Salzleckstein hingegen ist es möglich, dass die Benutzung mächtig übertrieben wird. Wenn man also beobachtet, dass die Baumis auffallend oft am Stein lecken und dieser sichtlich in der Größe abnimmt, sollte man den Stein zeitweise entfernen.

Eine vernünftig ernährte Baumigruppe wird die Steine so gut wie nicht benutzen und hat sie auch nicht nötig.

Zusätzlich kann man auch eine Sepiaschale im Käfig anbieten. Die Sepiaschale (der Rückenpanzer des Tintenfisches) dient als wertvoller Calciumspender für den Knochenaufbau der Tiere.

 

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Für die Innenhaltung von Baumstreifenhörnchen ist eine entsprechende UV-Beleuchtung unabdinglich, wenn die Tiere gesund alt werden sollen. Viele Halter berichten, dass ihre Hörnchen plötzlich krank wurden und verstarben. Andere berichteten von Fehlbildungen der Knochen und weichen Zähnen, was dazu führte, dass die Tiere schlecht bis gar keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnten.

Das Krankheitsbild deutet auf Rachitis hin, welcher man aber vorbeugen kann.

UV-LeuchteHierfür ist eine zum Teil gesteigerte Gabe von Calcium und Vitamin-D3 tauglich sowie eine entsprechende flimmerfreie Beleuchtungsanlage, dessen Leuchtmittel in der Lage sind UV-Strahlung abzugeben.

Bisher ist wenig darüber bekannt, welche Leuchten sich denn wirklich eignen.

Gute Erfahrungen wurden allerdings mit der 160 W starken Variante von Exo Terra gemacht. Höhere Wattzahlen sind mit Vorsicht zu genießen, man möchte seine Baumis ja nicht braten, sondern ihnen etwas Gutes tun.

Um schlimme Verbrennungen zu vermeiden bringt man die Leuchte so über der Voliere an, dass das Leuchtmittel von den Hörnchen auch beim Freilauf nicht erreicht werden kann. Es gibt dafür beispielsweise vergitterte Lampenschirme, die die Tiere vor dem Leuchtmittel schützen (und umgekehrt).

 

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