Es bieten sich viele Möglichkeiten, woher man ein Streifenhörnchen beziehen kann - der hilfreichste Hinweis hierzu lautet wohl: Augen auf beim Hörnchenkauf!
Der einfachste Weg, um an ein Streifenhörnchen zu kommen, ist der zum Zooladen wo eventuell welche vor Ort sind oder bestellt werden können. Viele Menschen stehen solchen Geschäften sehr kritisch gegenüber und damit haben sie zum Teil auch recht. Als Käufer sollte man schon eine Vorstellung davon haben, welche Problematiken sich aus einem unüberlegten Kauf ergeben können.
Hat man sich entschlossen, sich ein Streifenhörnchen anzuschaffen, sollte man sich vorher gründlich am Bezugsort umsehen und die Haltungsbedingungen prüfen. Das gilt für Zoogeschäfte, Anzeigen in Zeitschriften oder Internetportalen ebenso wie für Angebote von Züchtern und Menschen, die es gerne sein möchten.
Werden die Streifenhörnchen in ausreichend großen Käfigen gehalten?
Hält man ein Streifenhörnchen auf zu engem Raum, entwickelt es möglicherweise Verhaltensstörungen in Form von Stereotypie, welche ihm so gut wie gar nicht mehr auszutreiben ist. Das Tier wird dann an einer Stelle immer wieder den gleichen Bewegungsablauf verfolgen, auch wenn es im neuen Zuhause einen richtig großen, tollen Käfig bekommt. Man hat diese Störung häufig auch schon einmal gesehen. Es ist bei Tieren in Parks und Zoos beobachten, wenn z.B. der Tiger vor dem Gitter immer hin und her läuft oder ein Bär in seinem Gehege immer Kreis läuft. Wann ist ein Käfig groß genug? Es wäre schon wünschenswert, dass die Geschäftsführer, die mit solchen Tieren Handel betreiben, sich möglichst an die Anforderungen der Hörnchen hält. Eine Vogelvoliere mit den Maßen 200x100x100 cm (HBT) ist für ein Zoofachgeschäft lobenswert. Allzu häufig findet man mehrere Streifenhörnchen in Kleintierkäfigen, die vielleicht zum Transport der Tiere geeignet sind, aber keinesfalls, um darin zu leben.
Haben die Tiere ein Laufrad im Käfig?
Laufräder haben im Käfig von Streifenhörnchen nichts zu suchen. Der Käfig muss einfach groß genug sein, um dem nötigsten Bewegungsdrang der Tiere gerecht zu werden. In Zoogeschäften ist das häufig aufgrund des Platzes schon nicht möglich, womit wir wieder bei der Problematik des zu Kleinen Käfigs und den daraus folgenden Verhaltensstörungen wären. Die meisten Laufräder sind für Streifenhörnchen erst mal von der Größe her schon nicht ausreichen, sodass es zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule kommen kann und die allgemeine Verletzungsgefahr, die von den Rädern ausgeht, ist auch zu beachten. Gebrochene Pfoten, Beine und abgerissene Schwänze bis zu stärkeren Prellungen und Kopfverletzungen sind bei der Benutzung eines Laufrades vorprogrammiert.
Hat das Hörnchen mindestens ein Häuschen oder eine andere Rückzugmöglichkeit im Käfig?
Es ist unabdingbar, dass das Horn eine Rückzugmöglichkeit im Käfig hat. Wenn dies nicht der Fall ist, ist das arme Tier schutzlos allen Reizen ausgesetzt, die da kommen mögen und hat keine Möglichkeit sich in sichere Gefilde zu verkriechen, sollten einmal erschreckende Ereignisse für das Tier eintreten.
Jedes Tier braucht einen Ort, wo es sich sicher und aufgehoben fühlt und sich entspannen kann. Ein Tier, welches nie die Möglichkeit hatte sich zurückziehen zu können, kann beim Halter Zuhause damit reagieren, dass es sich dauerhaft versteckt und sich nur zeigt, wenn niemand in der Nähe ist.
Werden sie ihrer Art entsprechend einzeln gehalten oder turnen gleich mehrere in einem Käfig herum?
Streifenhörnchen sind absolute Einzelgänger und sollten auch so gehalten werden. Zwar verstehen sich die Jungtiere anfangs noch (hiermit ist das da erste halbe bis dreiviertel Lebensjahr gemeint), aber das gegenseitige Dulden eines anderen im eigenen Revier kann ganz schnell umschlagen und die Tiere bekämpfen sich bis aufs Blut oder bis auf den Tod. Sind im Geschäft mehrere Tiere in einem Käfig ist bei näherem Hinsehen häufig zu erkennen, dass z.B. Stückchen vom Schwanz und/oder den Ohren fehlen. Das sind Zeichen dafür, dass sich die Tiere bereits in die Haare bekommen haben.
Ist der Käfig sauber?
Hygiene ist Pflicht wenn man ein gesundes Tier haben möchte. Dafür sind regelmäßige Säuberungsarbeiten zu verrichten. Ein kritischer Blick ins Reich des Hörnchens kann Aufschluss über das Verantwortungsbewusstsein des Händlers geben und auch wenn man mal die Nase an den Käfig hält und schnuppert, ist es der eigenen Meinungsbildung förderlich. Natürlich soll der Käfig des Hörnchens einen gepflegten Eindruck machen und weder schmutzig noch geruchsbelästigend sein. Wenn sich der Kot des Hörnchens schon in mehreren Schichten übereinander stapelt (Streifenhörnchen haben meistens feste Ecken, wo sie ihr Geschäft erledigen) oder es unangenehm nach Urin riecht, lässt das natürlich an der Pflegequalität zweifeln.
Ist das Streifenhörnchen agil und neugierig oder sitzt es teilnahmslos in der Ecke?
Streifenhörnchen sind sehr neugierige Gesellen, die sich im Normalfall sehr viel bewegen. Besonders verwegene Zeitgenossen kommen sogar im Geschäft schon zum Betrachter ans Gitter und fordern ggf. Futter ein. Ein solch neugieriges Tier wird vermutlich beim neuen Besitzer Zuhause relativ schnell Vertrauen fassen und ist nach kurzer Zeit handzahm. Versteckt sich das Tier hingegen bei jeder Bewegung oder es schaut nur ab und zu mal ein Näschen aus dem Häuschen, besteht die Möglichkeit, dass es entweder krank ist oder es handelt sich um ein eher scheues Exemplar, welches möglicherweise größere Geduldsproben an den Halter stellt, bis es sich dann mal außerhalb des Unterschlupfs zeigt. Ist man im Geschäft und das Tier zeigt sich nicht, muss man halt an anderen Tagen noch einmal wiederkommen und schauen, ob das Hörnchen dann zu sehen ist, um sich ein Bild von ihm zu machen.
Macht das Streifenhörnchen einen gesunden Eindruck?
Ein gesundes Horn hat glattes, glänzendes Fell, klare Augen und ist in der Regel sehr agil und neugierig. Trübe Augen, struppiges Fell und verklebte Stellen (Augen, Nase, Afterbereich) sowie Teilnahmslosigkeit deuten auf ein krankes Tier hin. Auch wenn es schwer fällt, so einem Tier nicht zu helfen, indem man es kauft und versorgt, sollte man lieber Abstand vom Kauf eines kranken Tieres nehmen und den jeweiligen Verkäufer auf die Krankheitsanzeichen hinweisen, damit er sich um eine Behandlung kümmert.
Eine andere Möglichkeit, um an ein Horn zu kommen, ist die Kontaktaufnahme mit einem Züchter. Wir haben eine Liste mit Kontaktdaten von Züchtern angelegt, an der man sich orientieren kann, aber es muss dazu gesagt werden, dass wir dort keine Empfehlungen aussprechen werden. Es ist vom Aufwand her einfach nicht möglich, jeden Züchter und seine Arbeit zu kontrollieren. Jeder, der sich dazu entschließt ein Streifenhörnchen zu kaufen, ist also selbst mit seiner Einschätzung gefragt, ob der Bezugspunkt wirklich der richtige ist.
In unserer kostenlosen Community, welche dieser Seite angeschlossen ist, gibt es einen Bereich, wo registrierte Benutzer ihr Hörnchen vermitteln oder auch Zubehör anbieten können, dieser Bereich ist mit Hörnchenmarkt betitelt und auch für nicht registrierte Besucher einsehbar. Das Schöne an dieser Plattform ist, dass man sich mit dem Vorbesitzer austauschen kann und auf mögliche Eigenheiten des Tieres vorbereitet ist und auch Tipps und Tricks im Umgang mit dem Tier bekommt. Häufig sind die Vermittler auch bereit, die bisherigen Haltungsbedingungen zu zeigen und man kann sich bei einem Besuch vergewissern, ob das Tier möglichst artgerecht gehalten wurde und einen gesunden Eindruck macht.
Im Internet sind aber auch weitere Plattformen, auf denen häufiger Streifenhörnchen im Angebot sind, präsent. Als Beispiele seien an dieser Stelle mal quoka.de, deine-tierwelt.de/dhd24.com, markt.de etc. erwähnt. Eine Suchmaschine spuckt bei dem Begriff Tiermarkt haufenweise Angebotsseiten aus, aber auch hier muss man stark aufpassen, dass man nicht auf eine "Kinderzimmerzucht" hereinfällt und Menschen einfach aus Lust und Laune ihre Tiere verpaart haben, ohne auch nur Ansatzweise Ahnung von der Materie zu haben. Es geht meistens einfach darum einmal ach so süße Streifibabies zu haben und das geht auf Kosten der Tiere. Hier wird gar nicht erst nachgeforscht, ob die Streifenhörnchen ggf. Geschwister sind und man somit Inzucht bei den Tieren betreibt oder macht sich erst mal keine Gedanken, ob den Nachwuchs, der ja sehr zahlreich ausfallen kann, überhaupt vermittelt bekommt. Wir können niemandem vorschreiben, woher er sein Tier bezieht, aber wir können Empfehlungen aussprechen und unsere Empfehlung ist dahingehen, dass man sich genau informiert, woher das Tier stammt, wie es den Elterntieren geht.
Viele Menschen mit großen Herzen tätigen Mitleidskäufe, weil ihnen die Tiere Leid tun. Es ist allerdings nicht ratsam so zu handeln, da man damit häufig dem einen Tier hilft, dafür aber ein anderes an dessen Stelle tritt und dafür leiden muss. Als Beispiel nehmen wir mal ein Zoogeschäft, welches ein Streifenhörnchen unter katastrophalen Bedingungen hält. Das arme Tier blinzelt mitleidig aus dem Käfig und man spürt einen Stich im Herzen und hat das Gefühl, den Laden nicht verlassen zu können, wenn dem armen kleinen Geschöpf nicht geholfen wird. Schlägt man jetzt zu und erlöst das Tier, indem man es kauft, macht das Geschäft Umsatz und in Kürze wird das nächste Streifenhörnchen dort sein Dasein fristen und sich quälen müssen. Man hilft also dem einen Tier und für ein anderes, welches womöglich bisher ein glückliches Leben beim Züchter geführt hat, beginnt dann die Quälerei.