Ob es wirklich Mehlwürmer sein müssen sei mal dahingestellt, aber Fakt ist, dass tierische Nahrung auf den Speiseplan des Streifenhörnchens gehört. Auch in der freien Natur nehmen die Kleinen tierische Nahrung zu sich und fallen sogar manchmal über Jungvögel in ihren Nestern her.

Streifenhörnchen frisst genüsslich einen MehlwurmLeider ist es so, dass sich viele Menschen sich vor lebenden Krabbeltieren ekeln und ihren eigenen Tieren diese Nahrung verwehren. Es ist aber eben notwendig für die Gesundheit des Streifenhörnchens, tierische Nahrung zu sich zu nehmen und Mehlwürmer eignen sich hierzu besonders gut, weil sie anspruchslos gehalten werden können und sich sehr gut dosieren lassen.

Das Verfüttern der Mehlwürmer ist seit Jahr und Tag ein immer wiederkehrendes Thema auch in unserem Forum und es wurden von vielen überempfindlichen Halten schon haufenweise Ausflüchte gesucht, warum man dem Hörnchen keine Mehlwürmer oder anderes Lebendfutter geben kann. Wenn man mal ehrlich ist, handelt es sich in den meisten Fällen einfach um Anstellerei. Man ekelt sich vor den Würmern, Heimchen oder was auch immer und will diese Dinge einfach nicht verfüttern. An dieser Stelle werden manche Halter sehr kreativ und setzen Gerüchte in die Welt, wie z.B. dass lebend verfütterte Mehlwürmer im Magen des Hörnchens weiterleben und sich wieder nach draußen fressen oder, dass das Hörnchen die Würmer bunkert und später eine Käferplage in der Wohnung herrscht und ähnlicher Quatsch. Als Alternative werden dann getrocknete Mehlwürmer, Krabben und was es sonst noch so geben mag vorgeschlagen, aber dabei wird außer Acht gelassen, dass getrocknete Mehlwürmer im Grunde nur noch aus ihrer Hülle bestehen. Diese Hülle beinhaltet aber kaum noch das benötigte Eiweiß, sondern besteht eigentlich nur noch aus dem nicht verwertbaren Chitinpanzer.

Die Lagerung der Mehlwürmer erfolgt in möglichst kühler Umgebung (ggf. Kühlschrank), womit sie in ihrer Bewegung und Entwicklung deutlich ausgebremst werden. Allerdings sollten alle lebenden Futtertiere (egal ob Wurm oder Heimchen) ausreichend und gesund ernährt werden, um selbst als gesunder Snack gelten zu können. Hiermit ist im übrigen kein Mehl gemeint, wie viele wegen des Namens meinen. Vielmehr sollte man neben Haferflocken auch frisches Grünfutter anbieten. Dafür bieten sich Obst (Äpfel, Birnen etc.) und Gemüse (Gurken, Tomaten etc.) an.

Wenn man sich nicht überwinden kann, dem Hörnchen das zu geben, was es braucht, dann ist das Streifenhörnchen einfach das falsche Haustier.

 

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Sowohl männliche als auch weibliche Streifenhörnchen können auf verschiedene Arten eine Vielzahl von Geräuschen erzeugen.

Mit ihrer Stimme können sie unterscheidbare Laute formen, mit ihren Körpereinsatz und Bewegungsdrang können sie der Voliere laute Scheppergeräusche entlocken.

Die häufigste Ursache für stimmliche Lautäußerungen von weiblichen Streifenhörnchen ist die Paarungszeit. Es macht den Eindruck, als zwitscherten die Streifmädels in dieser Zeit unkontrolliert und zwanghaft, vergleichbar mit einem Schluckauf, den man nicht unterdrücken kann. Dieser Paarungsruf kann über viele Stunden und mehrere Tage hintereinander ausgeübt wirklich an den Nerven der Halter und sogar der Nachbarn zerren, aber man sollte es dem Tier wirklich nicht übel nehmen. Es kann nichts dafür.

In Schrecksituationen, wenn zum Beispiel ein Vogel am Fenster vorbei fliegt, neigen Streifenhörnchen dazu, einen kurzen Laut von sich zu geben, bevor sie sich in Sicherheit bringen. Vermutlich ist das darauf zurückzuführen, dass sie in der freien Natur zwar auch als Einzelgänger leben, aber eben losen Kolonien. Deswegen liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um einen Warnlaut für die anderen Hörnchen handelt.

Gerade frische Halter fragen sich häufig, woher das mysteriöse Klopfen aus dem Käfig kommt und wie es erzeugt wird. Die Erklärung ist häufig absolut simpel. Das Hörnchen polstert sein Schlafhäuschen gemütlich aus und zieht sich meistens in die dem Eingang entfernteste Ecke zurück. Dort hat es eine Schlafkuhle, die meistens an die Häuschenwand grenzt. Beim Rücken. oder Kopfkratzen schlägt das Beinchen dann in schneller Abfolge immer wieder gegen den Deckel oder die Wand des Häuschens, was nach außen als ein Klopfen erklingt. Eine weitere Ursache kann man ganz ähnlich begründen. Das Horn nimmt sich beispielsweise eine Nuss zum Knacken mit ins Häuschen und während es sie im Maul voran durch das Häuschen transportiert, schlägt sie gegen die Häuschenwand, was sich wie ein Klopfen anhört.

Knackt das Streifenhörnchen eine hartschalige Nuss (Haselnuss, Walnuss etc.), schaben die Zähne bei jedem Durchgang eine dünne Schicht der Schale ab. Dieser Vorgang äußert sich meistens durch laute Kratzgeräusche, die ein klein wenig an Spachtelarbeiten beim abtapezieren erinnern. Manche Hörner haben aber auch die Angewohnheit, das Innenleben der Voliere mit ihren Zähnen zu bearbeiten, was ganz ähnliche Geräusche verursacht, wenn sie z.B. ein weiteres Loch in ihr Häuschen nagen.

Manche mögen es vielleicht Wunschdenken nennen oder werfen uns Vermenschlichung vor, aber wir sind der Meinung, dass Streifenhörnchen manchmal nach Aufmerksamkeit heischen und das mit schrillen Lauten kundtun. Zumindest haben wir bei unseren beiden Hörnchen ein Verhalten beobachten können, was uns darauf schließen ließ. Sie hocken sich an eine Stelle und geben extrem schrille Laute von sich, die fast schon in den Ohren schmerzen. Wie diese Laute auf einen Hund wirken, möchte man sich nicht ausmalen, aber da es als Mensch schon unangenehm ist sie zu vernehmen, dürfte es schlimmer für einen Hund oder überhaupt für andere Tiere sein, deren Gehör so viel besser ist als das des Menschen. Jedenfalls können sie diese Laute in kurzen Zeitabständen, aber über einen langen Zeitraum abgeben. Hat man den Tieren dann Aufmerksamkeit geschenkt und ihnen beispielsweise Freilauf gewährt oder Nüsse zum Knacken gegeben, haben sie diese Lautgebung wieder eingestellt.

Ein knurrendes Hörnchen steckt voll Aggressionen - man sollte sich überlegen, ob man dem Tier zu nahe kommt, wenn es knurrend am Käfiggitter hängt. Die Chancen stehen dann zumindest nicht schlecht, dass man blutige und schmerzhafte Erfahrungen mit den Nagezähnen des Streifis sammelt.

 

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Streifenhörnchen sind definitiv tagaktive Tiere, was bedeutet, dass sie nachts normalerweise schlafen sollten. Natürlich gibt es aber auch hierbei Individuen, die sich den natürlichen Gesetzen entgegensetzen, aber das hat meistens eine simple Begründung.

So ziemlich jedes Streifenhörnchen in der Heimhaltung wird auch mal nachts aus dem Häuschen gekrochen kommen und auch mal eine Runde durch den Käfig drehen. Dieses Verhalten ist total normal und sollte keinen Anlass zur Sorge bereiten.

ängstliches StreifenhörnchenEs gibt aber auch Tiere, bei denen sich die Tag-Nacht-Aktivität umgekehrt hat. Sie kommen dann tagsüber nur mal kurz raus, sind dafür aber die ganze Nacht aktiv und gehen in den frühen Morgenstunden wieder schlafen.

Dieses Verhalten ist als unnatürlich einzustufen und muss einen Grund haben. In den meisten Fällen, wo Halter davon berichten, dass ihr Horn nachts aktiv ist, handelt es sich um vorwiegend scheue Tiere. Das scheue Hörnchen wartet einfach ab, bis es wirklich still wird und es sich sicher fühlt, bevor es sich aus dem Häuschen traut. Der Normalfall sieht vor, dass der Mensch ebenfalls tagsüber aktiv ist und nachts schläft. Diese Zeit nutzt das Streifenhörnchen aus, um sich aus dem Häuschen zu trauen. Man kann davon ausgehen, dass dieses Verhalten bei den meisten Tieren nicht von Dauer sein wird, sondern nur in den ersten Wochen auftritt, bis es sich im neuen Zuhause eingelebt hat.

Es gibt aber auch ein paar handzahme Exemplare, wo es sich als äußerst schwierig und individuell gestaltet herauszufinden, warum sich dieser gestörte Rhythmus eingegliedert hat. Was könnte das Hörnchen daran hindern, tagsüber das Häuschen zu verlassen, was vom Hörnchen in der Nacht nicht als störend empfunden wird? Wurde etwas im Raum geändert? Gibt es andere Tiere, die den normalen Ablauf stören könnten? Hier ist der Halter einfach selbst gefragt, die Ursache herauszufinden.

 

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Es soll in der Tat einige Streifenhörnchen geben, die auch nach vielen Jahren nicht wirklich zutraulich werden.

ängstliches StreifenhörnchenSolche Tiere sind in der Regel von Natur aus schon schüchtern und zurückhaltend veranlagt. Je nachdem, was sie in ihrem Leben schon mitgemacht haben, tragen sie vielleicht auch ein Trauma mit sich herum.

Die Besitzer von solch scheuen Exemplaren verzweifeln beim Versuch das Vertrauen der Kleinen zu gewinnen und nicht selten ist es ein hoffnungsloses Unterfangen. Sobald der Halter den Raum mit dem Käfig betritt oder wenn das Streifenhörnchen nur hört, dass jemand nach Hause kommt, flitzt es schnell in sein sicheres Versteck und kommt erst wieder heraus, wenn es sich sicher fühlt.

Es ist schwierig diese Situation vernünftig handzuhaben, da man als Halter, der vielleicht schon über Monate versucht hat, sich das Vertrauen des Tieres zu verdienen, einfach zu sehr enttäuscht ist und häufig daraufhin eine Negativhaltung dem Tier gegenüber entwickelt. Man fühlt sich missverstanden und abgelehnt, obwohl man doch nur das Beste für das Tier möchte.

Man sollte dem Kleinen aber nicht böse sein, sondern versuchen zu verstehen, dass es einfach Angst hat.

Für das Tier selbst ist das Leben in ständiger Angst natürlich ebenfalls nicht erfüllend und ab einer gewissen Zeit, sollte man sich überlegen, wie die Situation zu ändern ist. Für besonders scheue Exemplare von Streifenhörnchen kann sich beispielsweise eine Außenhaltung als positiver Einfluss herausstellen. Wenn man die Möglichkeit hat, eine ausreichend große und geschützte Außenvoliere an einen Platz zu stellen, der nicht allzu belebt ist, kann es das Leben des Tieres großartig aufwerten. Deswegen soll der Tipp hier bitte nicht als Abschiebung missverstanden werden. Das Hörnchen kann seine Umgebung beobachten und wenn es sich selbst unbeobachtet und sicher fühlt, die frische Luft und die Sonne genießen, ohne ständig von den furchterregenden Menschen verscheucht zu werden. Über Wochen und Monate hinweg wird es vielleicht etwas auftauen und die Lebensqualität gewinnen können, die es verdient.

Wir selbst hatten auch mal eine Streifenhörnchendame, die, nachdem sie in ein Stromkabel gebissen und einen Schlag bekommen hatte, sehr scheu wurde. Wir haben uns alle Mühe gegeben, um ihr Vertrauen zurückzubekommen, aber sie blieb stets übervorsichtig und zurückhaltend. Als wir sie dann in unsere Außenvoliere gesetzt haben, ist sie richtig schnell wieder aufgeblüht und wir haben sie wieder als Ganzes sehen können und nicht nur die Nase, die aus einer schützenden Röhre geschaut hat. Das ging so weit, dass sie uns mit der Zeit sogar wieder Futter aus der Hand genommen hat und sich sogar auch manchmal zeigte, wenn wir mit Besuch auf der Terrasse saßen, wo die Voliere steht. Wir haben die Voliere vom Wohnzimmer aus im Blickfeld und es war toll zu sehen, wie sich unsere Kleine in der Sonne geaalt hat und ihr Leben draußen ganz anders genossen hat als zu der Zeit, die sie nach dem Stromschlag in der Wohnung war. Mittlerweile ist unsere Lana leider von uns gegangen, aber sie hatte die letzten Monate ein tolles Leben und das hat man ihr angesehen.

Natürlich ist die Außenvoliere nicht der Weisheit letzter Schluss. Ganz häufig ist der Halter selbst dafür verantwortlich, dass sein Tier ihm kein Vertrauen schenkt, dabei ist er sich gar nicht darüber bewusst, dass er vielleicht Fehler im Umgang mit dem Horn machen könnte. bedrängtes ängstliches StreifenhörnchenDie Zähmung des Streifenhörnchens ist natürlich eines der Hauptthemen in unserem Forum, weil es häufig viel Zeit und Geduld fordert, die manch frischer Halter einfach nicht aufbringen kann. Sie bedrängen ihr Streifi im Käfig und halten alle möglichen Leckereien vor sein Versteck und wundern sich, dass das Tier es nicht nimmt und klopfen vielleicht sogar aufs Häuschen oder gegen den Käfig, um Aufmerksamkeit vom Hörnchen zu bekommen. Man kann hier der Aufmerksamkeit des Tieres ganz sicher sein, denn es versteckt sich ja vor dem Halter, von dem es vermutet, dass dieser gefährlich ist. Schon diese Dinge, die der Mensch vielleicht als Kleinigkeiten abtut, sind absolut tabu bei der Zähmung eines Streifenhörnchens. Der Käfig ist das Revier vom Hörnchen und der Halter hat im Käfig selbst überhaupt nichts zu suchen. Das Nest oder Häuschen des Hörnchens ist der absolute Zufluchtsort, wo sich das Tier beschützt fühlt und wohin es flüchtet, sollte es sich bedroht fühlen. Stört man diese Sicherheit, kann das schon der Auslöser für ein Trauma sein und die zukünftigen Fortschritte in Sachen Zähmung werden sich zäh dahinziehen. Man muss dem Streifenhörnchen begreiflich machen, dass keine Gefahr vom Halter ausgeht - das geht einfach nicht in der aktiven Position. Bei besonders scheuen Tieren ist eine passive Annäherung an das Tier viel erfolgversprechender als das penetrante Bedrängen und das Erzwingen wollen einer harmonischen Beziehung. Man muss hier vielmehr versuchen, sich erst mal mit kleinsten Erfolgen zufrieden zu geben und nicht zu viel von dem Tier zu verlangen. Es gibt auch kein Patentrezept, wie man genau vorzugehen hat, aber wir wollen zumindest mal eine Möglichkeit aufzeigen, wie man es versuchen kann. Hierbei gilt es natürlich ein, zwei Regeln zu beachten und einzuhalten, wenn der Versuch von Erfolg gekrönt sein soll. Die falsche Reaktion in einer bestimmten Situation kann die Arbeit von Wochen zunichtemachen und man fängt wieder von vorne an.

Das Horn kommt auf den Menschen zu, nicht Mensch auf das Hörnchen. Will sich das Streifenhörnchen also nicht zeigen, ist man dazu verdonnert abzuwarten, bis es sich zeigt. Man sollte die Sichtung keinesfalls erzwingen, das würde das Tier vermutlich noch ängstlicher werden lassen, als es schon ist.

ängstliches Horn hat sich in der Röhre verstecktAm besten sitzt man ganz ruhig im gleichen Raum, wo auch die Hörnchenvoliere steht, aber weit von dieser entfernt und vermeidet großartige und unnötige Bewegungen. Wenn man sich ganz still verhält und sich wirklich möglichst weit weg von dieser befindet, stehen die Chancen sehr gut, dass sich das Streifenhörnchen zeigt. In dieser Situation muss man sich wirklich ganz still verhalten, da es vermutlich bei der kleinsten Bewegung sofort wieder ins sichere Nest flüchtet und sich vermutlich die nächsten Stunden auch nicht wieder hinaus traut. Das Hörnchen muss lernen, dass nichts passiert, wenn es sich mal nach draußen traut. Diese zugegebenermaßen nervenaufreibende Geduldsprobe ist für viele Halter schon eine sehr große Hürde, aber hält man das einige Zeit durch, kann man anfangen leise zu sprechen, wenn sich das Streifi zeigt. Auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass es sofort wieder verschwindet, aber irgendwie muss es ja lernen, dass nichts weiter passiert, auch wenn der Riese am anderen Ende des Raumes Geräusche von sich gibt. Man steigert so ganz langsam immer weiter seinen Aktionsraum, wobei zu beachten ist, dass man auf das Horn möglichst nicht bedrohlich wirkt. Wenn man es so weit hat, dass es nicht bei jedem Geräusch und jeder kleinsten Bewegung flüchtet, ist es Zeit den nächsten Schritt zu wagen. Man rückt etwas näher an die Voliere heran und spielt das alles wieder durch, bis sich das Tier ein Herz gefasst hat und auch dann nicht mehr sofort flüchtet. So nähert man sich nach und der Voliere an, wobei diese Aktionen mehrere Wochen andauern können, bis man überhaupt auch nur mal einen kleinen Fortschritt erkennen kann.

Irgendwann ist man hoffentlich so weit, dass man die Voliere auf Armlänge erreichen kann. Es ist scheinbar so, dass sich Hörnchen sicherer fühlen, wenn sie sich Höher als die potentielle Gefahr befinden. Dieses Wissen sollte man ausnutzen und versuchen immer unterhalb des Hörnchens zu bleiben und sich so klein wie möglich zu machen. Der nächste Schritt ist einer der spannendsten beim Versuch der Zähmung eines Streifenhörnchens. Man versucht nämlich nun die Brücke zu schlagen und bietet ihm Futter aus der Hand an. Vielleicht hat man ja schon herausgefunden, was beim täglichen Füttern im Futternapf fehlt und was noch da liegt. Wenn man dann weiß, was das Horn gerade als Leibspeise bevorzugt, hat man ein tolles Lockmittel. Natürlich reduziert man die Anzahl von den Lieblingsnüssen oder Lieblingskörnern im Napf drastisch und bietet genau diese immer wieder mal mit der Hand durch das Käfiggitter an. Es bietet sich an, sich vor die Voliere zu setzen und mit nach oben ausgestrecktem Arm das Leckerli anzureichen. Mit ein bisschen Glück, viel Ausdauer und sehr viel Geduld wird das Horn über seinen Schatten springen und das Objekt seiner Begierde aus den Fingern seines, dann mit vor Stolz geschwellter Brust, Halters nehmen. Ist dieser Fall eingetreten, hat man so gut wie gewonnen, aber man darf jetzt nicht übermütig werden und zu viel fordern. Es muss für die nächste Zeit genügen, dem Horn auf diese Weise immer wieder Leckerchen zuzustecken, wobei man versuchen kann, dieses positive Erlebnis mittels Konditionierung mit einem Geräusch zu verknüpfen. So hat man später die Möglichkeit das Horn mit diesem Geräusch zu locken, weil es das Geräusch mit dem Leckerchen verbindet. Ist man aber dann endlich so weit fortgeschritten, dass das Tier nicht bei jeder Bewegung sofort wieder flüchtet und es vielleicht sogar schon regelmäßig Futter aus den Fingern nimmt, kann man den nächsten Schritt wagen, der häufig auch das letzte Eis zum Schmelzen bringt, wenn man das Tier in dieser Situation nicht überfordert, der Freilauf.

Hat man das Zimmer hörnchensicher gemacht und alle möglichen Schlupflöcher beseitigt, kann man die Käfigtür öffnen und sich wieder so weit weg wie möglich vom Käfig positionieren. Um das Horn herauszulocken kann man ein paar Leckerchen vor den Käfig vor die offene Tür legen. Streifenhörnchen sind eigentlich alle sehr neugierig, auch die scheuen Exemplare. Horn traut sich aus der VoliereWenn sie erst einmal Freiheit außerhalb des Käfigs gewittert haben, werden die meisten Hörner auf Erkundungstour gehen. Hierbei darf man sich als Halter eines so scheuen Tieres wieder nur am Riemen reißen und nicht zu viel erwarten. Für den Anfang ist es schon mal ein sehr großer Fortschritt, sollte sich das Horn die ausgelegten Leckereien holen und dann wieder im Käfig verschwinden. Mittlerweile hat man aber auch so viel Zeit mit dem Tier verbracht, dass man viel über die Körpersprache gelernt hat und seine Reaktionen einzuschätzen weiß. Hier muss man dann selbst entscheiden, wann es an der Zeit ist zu versuchen, das Horn mit dem konditionierten Geräusch heranzulocken, um wieder die Leibspeise aus der flachen Hand anzubieten. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wenn das Streifenhörnchen das erste Mal den Mut gefasst hat und sich mit seinen Vorderpfoten auf der Hand abstützt, um sich das Futter in die Backen stopfen zu können. Hat man diesen Punkt erreicht, darf man das Tier als handzahm bezeichnen und seine zukünftigen Erwartungen im Umgang mit ihm nicht zu hoch schrauben. Damit hat man schon viel mehr erreicht, als viele Halter überhaupt von sich behaupten können.

Eine Garantie dafür, dass dieser Weg funktioniert, können wir natürlich nicht geben. Es soll nur ein Anhaltspunkt sein und verdeutlichen, wie vorsichtig man im Umgang mit einem besonders scheuen Streifenhörnchen sein sollte.

 

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