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Das asiatische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus / Burunduk) ist in seiner Heimat ein echter Winterschläfer und auch die hierzulande gehaltenen Tiere neigen dazu, sich zeitweise in den Winterschlaf zu begeben.
Häufig wird der Winterschlaf der Streifenhörnchen fälschlicherweise als Winterruhe bezeichnet, was aber falsch ist.
Sie halten richtigen Winterschlaf, aber dieser wird öfter durch wache Phasen unterbrochen, um z.B. Nahrung zu sich zu nehmen und das stille Örtchen aufzusuchen - allerdings landen die Ausscheidungen nicht selten dort, wo das Horn sich zur Ruhe gelegt hat.
Es gibt Fälle, wo das Hörnchen von Oktober bis März verschwunden ist und der besorgte Halter kein Lebenszeichen von ihm zu sehen bekommt. Dennoch muss man sich gedulden, sollte man einen Winterschläfer zu Hause haben und auf gar keinen Fall sollte man nachsehen, ob das Hörnchen noch lebt.
Auch wenn man das Tier zu den oberflächlichen Winterschläfern zählen kann, ist das Wecken währen einer Schlafphase für das Tier extrem gefährlich. Die Körpertemperatur in einer solchen Phase sinkt, je nach Umgebungstemperatur sogar bis auf etwa 3°C ab. Stört man das Tier in einem solchen Zustand kann das dazu führen, dass es einen Zusammenbruch des Kreislaufs erlebt und aufgrund der plötzlichen Anstrengung verstirbt.
Man muss sich als Halter also darüber im Klaren sein, dass die Möglichkeit besteht, dass man über den Zeitraum eines halben Jahres einen scheinbar leeren Käfig füttert.
Die Temperatur nimmt keinen Einfluss auf die Bereitschaft der Tiere in den Winterschlaf zu gehen. Es nutzt also nichts, die Zimmertemperatur künstlich extra hoch zu halten, um so verhindern zu wollen, dass das Tier in den Winterschlaf geht. Als verantwortungsvoller Halter, muss man wohl oder übel dem Tier seinen natürlichen Trieb eingestehen und ausleben lassen.
Häufig ist es aber so, dass das Horn sich während der wachen Phasen auch außerhalb des Nestes zeigt. Hier ist es aber wichtig, mit den eignen Erwartungen das Tier nicht zu überfordern. Nicht selten sind diese wachen Phasen nämlich von Lethargie geprägt und das Hörnchen ist nicht in der Lage wie gewohnt zu kommunizieren.
Manche Hörnchen müssen, nachdem sie einen ausgeprägten Winterschlaf gehalten haben, leider wieder gezähmt werden und zeigen sich anfangs sehr zurückhaltend und vorsichtig.
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Als Hilfestellung bei der Geschlechterbestimmung dienen After- und Harnöffnung, deren Abstände sich bei Männchen und Weibchen unterscheiden.
Weibchen
Bei genauerem Betrachten fällt auf, dass Afteröffnung und Harnöffnung eng beisammen liegen.
Schaut man noch genauer hin sind zudem am Bauch zwischen dem Fell Zitzen sichtbar.
Männchen
Bei einem Männchen liegen der After und die Harnöffnung weiter auseinander.
Während der Paarungszeit im Frühjahr/Spätsommer kann man außerdem die beiden stark vergrößerten Hoden zwischen den Hinterbeinen erkennen.
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Die Hoernchenvilla spricht sich gegen eine private Vermehrung von (Baum-)Streifenhörnchen aus.
Hier ein paar Auszüge:
Es ist ratsam das Züchten erfahrenen Menschen (Züchtern) zu überlassen.
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Das Thema Fortpflanzung wird an dieser Stelle aufgrund der oben bereits genannten Gründe lediglich oberflächlich behandelt.
Die Paarungszeit beim Streifenhörnchen geht von März bis Juni.
Männliche Burunduks sind während der Paarungszeit meist "friedlich". Ist das Weibchen paarungswillig wird es gegenüber einem bekannten Artgenossen friedlicher sein als gegenüber einem fremden.
Ein paarungsbereites Weibchen gibt oft sehr hohe und pfeifende Rufe von sich.
Bei den Männchen werden in der Paarungszeit die beiden Hoden als längliche Wülste sichtbar (etwa 1 ½ cm).
Die Kopulation bei Hörnchen sieht so aus, dass das Weibchen am Boden kauert und seinen Schwanz in die Höhe streckt. Dann steigt das Männchen auf seinen Rücken.
Die paarungsbereiten Weibchen fliehen häufig zuerst vor dem Männchen und versuchen es abzuwehren. (Nur erfahrene Züchter erkennen, ob das Weibchen auf einen Angriff übergeht)
Nach einigen Verfolgungsjagden finden erneute Kopulationsversuche und Kopulationen statt.
Die Männchen geben dabei gerne mal knurrende und brummende Geräusche von sich.
Die Tragezeit von Streifenhörnchen beträgt etwa 29-32 Tage.
Streifenhörnchen bekommen pro Wurf 4-6 Junge.
Die Anzahl der Würfe pro Jahr ist sehr unterschiedlich. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel das Klima. So kommt es auch, dass ein Eichhörnchen in England nur einmal im Jahr Junge bekommt, dagegen bekommen die Eichhörnchen in Nordafrika beispielsweise mehrmals Junge.
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Bei den Streifenhörnchen gibt es eigentlich nur zwei richtige Farbschläge: natur (braun) und zimtfarben. Durch einen Gendefekt, welcher verhindert, das Melanin gebildet wird, also eine Art Albinismus, entstehen manchmal weiße Streifenhörnchen. Da sie aber meistens keine roten Augen haben, deutet die Farblosigkeit eher auf Leuzismus hin.
Durch UV-Strahlen wird in der Haut Melanin gebildet - die Haut wird dunkler.
Dieser Stoff schützt normalerweise den Körper indem er Sonnenstrahlen abfängt.
Fehlt dieser Schutz, erhöht sich die Gefahr eines Sonnenbrandes extrem.
Lebewesen, die an dieser Erkrankung leiden sind sehr blendempfindlich.
Leider kann auch das Gehör in Mitleidenschaft gezogen werden - das ist aber nicht unbedingt der Fall.
Ein Züchter streitet natürlich jegliche Mängel ab und verkauft weiße und zimtfarbene Tiere deutlich teurer als naturfarbene.
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Als Nagetiere haben Streifenhörnchen dunkle orangefarbene Nagezähne, die unentwegt nachwachsen.
Weil sie durchgehend wachsen müssen sie durch ausgiebiges Nagen auf Länge gehalten werden.
Hier ist es ratsam den Kleinen immer genügend Möglichkeiten zu geben, dies zu bewerkstelligen.
Es eignen sich neben dem normalen Futter beispielsweise zuckerfreie Knabberstangen. Auch Nüsse mit Schale und frische Äste mit Rinde und Knospen werden gerne benagt.
Insgesamt hat das Streifenhörnchen 22 Zähne.
Die Zahnformel für den Oberkiefer lautet 1-0-2-3. Diese Formel steht für die Hälfte des Oberkiefers, was bedeutet, dass das Streifenhörnchen dort insgesamt wie folgt bestückt ist:
2 Schneidezähne
0 Eckzähne
4 vordere Backenzähne
6 hintere Backenzähne
Die Zahnformel für den Unterkiefer lautet 1-0-1-3. Diese Formel steht ebenfalls für die Hälfte des Unterkiefers, was bedeutet, dass das Streifenhörnchen dort wie folgt bestückt ist:
2 Schneidezähne
0 Eckzähne
2 vordere Backenzähne
6 hintere Backenzähne
Leider kann es auch vorkommen, dass manche Streifenhörnchen eine Zahnfehlstellung haben und sich die Zähne gar nicht oder nicht genügend abnutzen. In diesem Fall muss man einen Tierarzt aufsuchen, der die Zähne fachkundig stutzt.
Bei manchen Tieren ist eine monatliche Kürzung notwendig. Hat man das Tier von einem Züchter bezogen und stellt eine Fehlstellung fest, sollte man ihm dringend Bescheid sagen, damit er mit den Elterntieren nicht mehr weiterzüchtet. Das grenzt die Gefahr ein, dass der Defekt weitervererbt wird.
Ein Horn mit Zahnfehlstellung kann sterben, wenn man nicht schnell genug handelt, da es das Futter verweigert, weil es das nicht verzehren kann.
Zudem können schlimme Entzündungen entstehen wenn sich die Zähne in den Kiefer (oder Rachen oder Backen) des Streifenhörnchens bohren weil sie zu lang sind.
Deswegen muss eine ständige Kontrolle der Zähne durchgeführt werden.
Am einfachsten ist es, wenn man das Horn mit Futter an das Volierengitter lockt und einen Blick ins Maul wirft wenn es das Futter annimmt.
Übrigens kann ein Biss vom Horn mit unglaublichen Verletzungen einhergehen, die sich böse entzünden können (bei Bisswunden besteht immer eine große Infektionsgefahr).
Eine sofortige Desinfektion z.B. mit Octenisept ist empfehlenswert.