Fellwechsel:

kahle Stelle im Fell des BurundukZweimal im Jahr wechseln Streifenhörnchen ihr Fell. Im Frühling bekommen sie ihr Sommerfell und im Winter wechseln sie zum wärmeren Winterfell. Bei dem jeweiligem Fellwechsel treten schon mal kahle Stellen im Fell auf. Das muss nichts mit der Ernährung oder mit einer Krankheit zu tun haben. Man beobachtet das Kleine, ob es sich auffällig viel an dieser Stelle kratzt oder ob es schuppig oder sonst irgendwie verändert aussieht. Ist das der Fall, muss man einen Tierarzt aufsuchen oder fragen, ob der Arzt einen Hausbesuch macht wenn man dem Horn den Stress des Transportes und der Praxis ersparen möchte. Bei "gesunden" kahlen Stellen, ausgelöst durch den Fellwechsel, kann man eine Kur mit Grapefruitkernextrakt durchführen. Es ist in Apotheken erhältlich und sollte in Form von Tropfen über einen Zeitraum von ca. 2 Wochen angewandt werden. Dazu gibt man täglich auf 50ml einen Tropfen GKE ins frische Trinkwasser des Hörnchens.

 

  Hautkrankheiten

Hautkrankheit beim Tamias sibiricusManchmal leiden Streifenhörnchen unter dem Befall von Pilzen und/oder Milben (siehe: Parasiten). Dies erkennt man an dem ständigen Drang der Kleinen, sich zu kratzen. Die Erkrankungen können außerdem zu kreisrundem Haarausfall führen. Beim Verdacht einer Erkrankung sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Im Käfig muss alles mit heißem Wasser behandelt und zusätzlich das Streu entsorgt werden. Hiermit ist kochend heißes Wasser gemeint - realisierbar mit einem Dampfreiniger.
Es soll vielleicht noch erwähnt sein, dass Heu und Stroh nach Möglichkeit komplett aus der Voliere verbannt werden. Einmal vermindert sich somit die Gefahr, sich die Schädlinge damit ins Haus zu holen und um Häuschen gebunkert fördert es die Schimmelbildung. Streifenhörnchen nagen eigentlich auch nicht daran herum, sodass es eigentlich nur zur Auspolsterung der Häuschen dient. Man kann hierfür allerdings mannigfache Alternativen anbieten.

Besonders im Jahr 2005 ist es häufig vorgekommen, dass Streifenhörnchen schon nach kurzer Zeit beim Halter verstorben sind.

Diese Hörnchen stammten Gerüchten nach aus China. Viele davon litten unter einem Virus, der zu 90% tödlich endete.

Zuerst wirkten die Kleinen quietschfidel, dann aber, ganz plötzlich verschlechterte sich ihr Zustand und sie lagenhäufig schon tot im Käfig bevor man bemerkte, dass sie krank waren.

Es ist in jedem Fall zu raten bei ungewöhnlichem Verhalten, gleich einen Tierarzt aufzusuchen und ihm den Krankheitsverlauf zu schildern.

Die betroffenen Streifenhörnchen wurden häufig in Zoohandlungen erworben. Möglicherweise kamen sie aus einer Massenzucht, wo dieser Virus grasierte.

Glücklicherweise sind seit längerer Zeit keine Fälle mehr aufgetreten, wo der Virus mit dem plötzlichen Tod eines Hörnchens in Verbindung gebracht wurde.

Es gibt Fliegenarten, die sich auch an Orten wo Kot und Unrat präsent sind aufhalten, welche als äußerst unhygienisch angesehen werden müssen. An diesen Orten ist es den Fliegen möglich, dass sie Keime aufnehmen und diese auf Mensch und Tier übertragen.

Besonders Arten der Familien Schmeißfliegen (Calliphoridae), Fleischfliegen (Sarcophagidae) und Echte Fliegen (Muscidae, z. B. die weit verbreitete Stubenfliege) sind häufig als Krankheitsüberträger einzustufen. Die Maden dieser Fliegen leben als Abfallverwerter von toten pflanzlichen und tierischen Substanzen.

Für den Laien ist schwer zu erkennen, welche Fliege diesen Lebenstil pflegt und welche nicht, aber im Grunde hat niemand gerne Fliegen als Haustier und man sollte darauf achten, dass sie nicht ins Haus gelangen.

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) hat die Subenfliege als Überträger der Escherichia coli Bakterien (kurz. E.coli) überführt und den Nachweis von von enterohaemorrhagischen E.coli Stämmen im Darm von Stubenfliegen einer Kinderkrippe nach Ausbruch einer schweren Colitis bei Kindern dieser Krippe gebracht.

Frisst ein Streifenhörnchen also eine Fliege oder Futter, auf welches eine Fliege gekotet hat, kann es gut möglich sein, dass es von diesen Bakterien befallen wird.

Folgen einer Colitis sind u.a. Durchfall (Diarrhoe), Darmblutungen und Koliken (starke, wehenartige Schmerzen).

Bemerkt man Durchfall bei seinem Tier, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht und eine frische Kotprobe mit eingereicht werden. Es muss sich nicht um eine schlimme Infektion handeln, aber die Möglichkeit besteht. Durchfall ist immer ein besorgniserregendes Zeichen bei unseren Hörnchen und darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Abwarten und Tee trinken ist hier definitiv die falsche herangehensweise und man sollte lieber einmal zu viel zum Tierarzt fahren, als einmal zu wenig und wenn man nur ohne das Tier fährt, um eine Kotprobe einzureichen.

Fliegen sollten aus der Wohnung ausgeschlossen werden. Leider sind diese für das Horn und auch für den Menschen eine Gefahrenquelle, wobei der Mensch deutlich besser damit klar kommt.

Durch das Verhalten der Fliegen sich auf diversen Kothaufen niederzulassen und darin herum zu schnorcheln, sind sie ein möglicher Überträger der Escherichia coli Bakterien (kurz. E.coli).

Frisst ein Streifenhörnchen also eine Fliege, kann es gut möglich sein, dass es von diesen Bakterien befallen wird.
Es bekommt dann schlimmen Durchfall, offene Stellen im Fell, Mattheit...

Bemerkt man Durchfall oder andere Krankheitserscheinungen bei seinem Tier, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht und eine frische Kot- und Urinprobe mit eingereicht werden.

Hier werden ein paar Mittel oder Geräte aufgezeigt, die man für den Notfall zur Hand haben sollte, denn nicht immer ist der Arzt gleich um die Ecke oder in seiner Praxis direkt zu erreichen.

Die Anwendung dieser Medikamente oder Geräte ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt, sondern stabilisieren den Zustand lediglich kurzweilig oder verbessern ihn vielleicht sogar etwas!

Eine ärztliche Diagnose und Behandlung ist jedoch zwingend nötig.

Zu schnell kann vom Laien eine falsche Diagnose gestellt werden und die Situation verschlimmert sich und das Streifenhörnchen stirbt an den Folgen.

Deswegen sollte man auch nicht erst im Internet nach einer Lösung suchen und sich von "Hobbydoktoren" möglicherweise tödliche Tipps einholen, sondern sich direkt an den Fachmann, spich: hörnchenerfahrener Tierarzt wenden.

 

  Erkältung

Krankes StreifenhörnchenWenn das Streifenhörnchen an Durchfall leidet oder eine Erkältung hat, werkelt man nicht lange selbst mit Hausmittelchen rum.

Auf schnellstem Wege ist der Tierarzt aufzusuchen!

Oft wird ein Antibiotikum verschrieben, welches schnell seine Wirkung zeigt und eine kräftigende Aufaubspritze verabreicht.

Mann kann dem Hörnchen unterstützend etwas frischen Kamillentee ins Wasser geben, denn dieser hilft bei der Genesung.

 

  Rotlicht

Oft ist es so, dass Streifenhörnchen die Wärme suchen, wenn sie sich erkältet haben oder einfach krank sind.

Es ist immer hilfreich, wenn man eine Rotlichtlampe zu Hause hat und diese auf einen bestimmten Platz ausrichtet, damit das Streifenhörnchen weniger Energie dafür aufwenden muss, um die Körperwärme zu halten und mehr Energie für die Genesung zur Verfügung hat.

Man stellt die Lampe in einer Entfernung von ca. einem Meter zum Käfig auf. Es ist darauf zu achten, dass nur ein Teil des Käfigs bestrahlt wird und das Horn dem Licht und der Wärme auch ausweichen kann.

Streifenhörnchen wird mit Rotlicht bestrahlt

Natürlich ersetzt eine Rotlichtlampe keinen Tierarzt!

Eine verschleppte Erkältung schlägt schnell zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung um.

 

  Wärmflasche

Achtung: Temperatur nicht zu heiß wählen!

Eine Mögliche Alternative zum Rotlicht stellt eine schlichte Wärmflasche dar. Sie kann in den Käfig gelegt werden und das Tier entscheidet, ob es die Möglichkeit wahrnehmen möchte oder nicht.
Ein Tierarztbesuch kommt immer ungelegen. Zur kalten Jahreszeit muss der Halter darauf achten, dass ein Tier aus der Innenhaltung nicht an die Außentemperaturen gewöhnt ist und den plötzlichen Temperaturwechsel möglicherweise schlecht verkraftet. Auch hier kann die Wärmflasche zum Einsatz kommen und in der Nähe der Transportbox platziert werden.

 

  Octenisept

Octenisept ist ein Antiseptikum, welches der Desinfektion kleinerer Wunden verwendet werden kann. Man kann es als Lösung mit Spraykopf kaufen, was wohl die sinnvollste Möglichkeit bei der Behandlung eines Streifenhörnchens ist, denn man kann die Wunde aus kurzer Distanz besprühen, ohne das Hörnchen einfangen und festhalten zu müssen.

 

  Bird Bene-Bac™

Bei einer gestörten Darmflora etwa durch eine Behandlung des Tieres mit Antibiotika kann dieses Mittel eine große Hilfe sein. Auch wenn das Tier wegen Parasiten behandelt wurde, kann dadurch Durchfall entstehen. Bird Bene-Bac™ ist ein Gel, welches Bakterienkulturen enthält, die dabei helfen den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Entweder man verabreicht es mittels Einwegspritze direkt ins Mäulchen oder man reicht es zum Futter. Manches Tier wird es vielleicht sogar freiwillig von Finger schlecken.

Anwendungsgebiete (laut Hersteller):

  • Anorexie (Appetitlosigkeit)
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • nach chirurgischen Eingriffen am Magen-Darm-Trakt
  • Zusatztherapie bei Infektionskrankheiten und Verletzungen
  • Zusatztherapie bei Antibiotikumgabe
  • während der Aufzucht
  • bei Futterumstellung


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung (laut Hersteller):

  • 0,1 g (= 1 erbsengroße Menge)

 

in Stresssituationen, bei Inappetenz, Futterumstellung, während und nach Antibiotikatherapie:

  • 1 Dosis täglich für 5 - 10 Tage

 

bei Diarrhoe (Durchfall):

  • 1 Dosis 1- bis 2-mal täglich bis einige Tage nach klinischer Besserung