Auch wenn man es den kleinen Streifenhörnchen nicht wirklich zutrauen mag, sind sie dennoch in der Lage mit ihrer Stimme für einiges an Unterhaltung zu sorgen.

Sowohl männliche als auch weibliche Hörner können eine Vielzahl von Geräuschen erzeugen. Die Beschreibung und Deutung der Laute geschieht natürlich auf rein subjektive Art und Weise, weil niemand genau entschlüsseln kann, welches Geräusch aus welchem Grund gemacht wird.

 

  Zwitschern

Eine Form der Lautäußerung ist beispielsweise das Zwitschern.
Hauptsächlich wird man es während der Paarungszeiten von den weiblichen Hörnchen hören können. Die Hauptzeit für die Paarung liegt zwischen März und Juni, es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es im Spätsommer ein zweites Mal Nachwuchs gibt.
Zu diesen Zeiten versucht das Weibchen mit den Zwitscherlauten ein paarungswilliges Männchen anzulocken.

Wer sich schnell aus der Ruhe bringen lässt oder schnell genervt ist sollte sich überlegen, ob die Anschaffung eines Streifenhörnchens wirklich sinnvoll ist, da dieses Zwitschern von den Weibchen extrem ausdauernd betrieben werden kann. Man muss darauf vorbereitet sein, dass es einige Tage lang über viele Stunden laut trällert und pfeift. Es wirkt, als könnten sie in dieser Zeit nicht anders und kann es mit einem Schluckauf vergleichen.

Wer jetzt meint, die Lösung läge doch auf der Hand und diese Problematik einfach mit der Anschaffung eines Männchens umgehen zu können, liegt falsch. Manche Männchen schlagen nämlich etwas aus der Art oder entdecken ihre weibliche Seite und zwitschern dann ebenfalls.

 

 

User Flitzi hat uns von Glöckchen ein weiteres Zwitschervideo geschickt:

 

  Pfeiftöne

Situationen, die neu für ein Streifenhörnchen sind oder die ihnen nicht ganz behagen, können der Auslöser für ein Pfeifen sein, das in der Tonlage derart hoch ist, um dem Halter in den Ohren schmerzen zu können.

Bei unseren eigenen Hörnchen haben wir beobachten können, dass ein erhöhtes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit ebenfalls dazu führen kann, dass solche Töne abgesondert werden. Auch wenn das Tier unter Schmerzen leidet kann das Pfeifen ein Ausdruck davon sein. Deswegen sollte man immer ein Augenmerk auf das Horn haben, um mögliche Verletzungen (nach z.B. einem Sturz) entdecken zu können.

 

 

  Gurren

Wenn sich ein Streifenhörnchen erschreckt oder auch geärgert fühlt, kann seiner Kehle schon mal eine Art "Gurren" entfliehen.

Auf das Gefühl von Vernachlässigung kann wohl der Auslöser sein, um ein Horn gurren zu lassen, um Aufmerksamkeit zu bekommen (z.B. damit es aus der Voliere gelassen wird).

 

  Knurren

Mit einem knurrenden Hörnchen ist nicht zu spaßen. Streifenhörnchen sind ja bekanntlich absolute Einzelgänger und wenn sich ein Horn mal in das Revier eines anderen wagt, kann das zu erbitterten Kämpfen führen, welche von solchen Knurrlauten begleitet werden.

Manche Tiere werden ihren Haltern gegenüber äußerst aggressiv, sei es wegen des Herbstelns oder weil sie ihr Revier verteidigen wollen. Wenn sie in einer solchen Situation zum Angriff übergehen, wird auch das häufig von einem Knurren begleitet. Viele Halter schreiben im Forum, dass ihr Horn sie in der Herbstelphase bereits anknurrt und an das Gitter der Voliere springt, wenn sie nur am Käfig vorbeigehen.

Sehr häufig werden in unserem Forum Themen eröffnet, deren Titel schon ahnen lassen, was letztendlich gefragt wird... Ja, es ist normal, dass Streifenhörnchen mit ihrem Schwanz wedeln und häufig dabei auch mit den Hinterbeinen tippeln.

Das ist ein Zeichen von Aufregung. Wenn die Kleinen etwas Neues entdeckt haben oder eben einfach nervös und aufgeregt sind, kommt es schon mal dazu, dass sie anfangen, S-förmig mit ihrem Schwanz zu wedeln und mit den Beinchen zu trappeln.

 

 

Sie können ebenso ihre Schwanzhaare aufstellen, sodass der Schwanz enorm an Volumen zunimmt. Auch das ist ein Zeichen von Unsicherheit und Aufregung. Ein relaxtes Horn hat eher "platte" Schwanzhaare, während der Schwanz eines aufgeregten Horns eher an eine Flaschenbürste erinnert.

Streifenhörnchen: Schwanzhaare glatt   Streifenhörnchen: Schwanzhaare aufgeplustert

  Allgemeines

Streifenhörnchen schaut aus dem FensterBezeichnung

  • asiatisches Streifenhörnchen
  • sibirisches Streifenhörnchen
  • Burunduk
  • engl. Asian chipmunk
  • lat. Eutamias sibiricus


Herkunft

  • Finnland
  • Japan


Lebensweise

  • Einzelgänger
  • Winterschläfer


Fellwechsel

  • zweimal im Jahr


Lebenserwartung

  • durchschnittlich 7 Jahre
  • höchste Lebenserwartung etwa 12 Jahre


Systematik

  • Ordnung: Rodentia (Nagetiere)
  • Unterordnung: Sciuromorpha (Hörnchenverwandte)
  • Überfamilie: Sciuroidea (Hörnchenartige)
  • Familie: Sciuridae (Hörnchen)
  • Unterfamilie: Sciurianae (Erd- und Baumhörnchen)
  • Gattungsgruppe: Tamiini (Backen- oder Streifenhörnchen)
  • Gattung: Tamias
  • Untergattung: Eutamias
  • Art: Eutamias sibiricus
  • Unterarten:
    • Eutamias sibiricus sibiricus
    • Eutamias sibiricus striatus/asiaticus
    • Eutamias sibiricus lineatus
    • Eutamias sibiricus orientalis
    • Eutamias sibiricus jacutensis

 

  Aussehen

 

Größe

  • ohne Schwanz ca. 13 cm - 17 cm
  • mit Schwanz ca. 22 cm - 30 cm


Schwanzlänge

  • bis zu 12 cm


Farben

  • natur (braun)
  • weiß
  • zimt


Streifen

  • auf dem Rücken sind 5 schwarz-braune Streifen an diesen liegen 4 helle Streifen an


Gewicht

  • 70 - 140 g

 

  Vermehrung

 

Geschlechtsreife

  • ab ca. einem Lebensjahr


Tragzeit

  • 30 bis 32 Tage


Anzahl der Jungen

  • meist 4 bis 6 Jungtiere


Würfe pro Jahr

  • normalerweise ein Wurf im Jahr - höchstens zwei


Paarungszeit

  • Februar - April

 

Streifenhörnchen gehören, wie der Name bereits unzweifelhaft vermuten lässt, zur Familie der Hörnchen (Sciuridae).


Streifenhörnchen beim FutternDas asiatische Streifenhörnchen [(Eu-)Tamias sibiricus] stammt ursprünglich aus Asien und bewohnt dort bevorzugt das Unterholz der Nadel- und Mischwälder Nord- und Ostasiens. Es gibt auch einige Kolonien in Deutschland, wobei man davon ausgehen kann, dass ausgesetzte Tiere der Grund hierfür sind.


Streifenhörnchen sind von Natur aus einzelgängerisch. Deshalb leben die asiatischen Streifenhörnchen, auch Burunduk genannt, lediglich in losen Kolonien zusammen, wobei pro Hektar im Schnitt etwa 5 - 10 Tiere zu finden sind. Jedes davon beansprucht ein gewisses Territorium von bis zu 2000 m² für sich. Von der Paarungszeit abgesehen wird das Revier vehement gegen jegliche Eindringlinge (dazu zählen selbstverständlich auch Artgenossen) verteidigt.


Etwa im Zentrum des besetzten Gebietes kann man das Zuhause des Hörnchens finden, welches aus einem Tunnel mit daran anschließenden Kammern besteht. Hieraus ergibt sich schließlich auch die Zuordnung des asiatischen Streifenhörnchens zu den Erdhörnchen, aber es gibt auch Tiere, die sich in natürlichen Baumhöhlen einnisten, weswegen sie auch als halbbaumbewohnend gelten.


Der Tunnel erstreckt sich bis zu 3m tief in die Erde mit der Schlafkammer des Hörnchens am Ende. Bei manchen Tieren zweigen vorher noch Kammern als Futterlager oder "Toilette" ab.


Die Hörnchen verbringen viel Zeit damit (etwa 80% des Tagesgeschehens) Futter zu sammeln und dieses dann in einer der Kammern zu lagern, z.B. um für den Winterschlaf ausreichend vorbereitet zu sein. Der Winterschlaf wird, je nach Wetterlage, mehr oder weniger häufig unterbrochen. Hauptsächlich erwacht das Horn lediglich kurzfristig, um Kot abzusetzen, aber auch etwas zu fressen und zu trinken.